Juristische Fachübersetzungen für das globale Unternehmen

Abgelegt unter Recht & Steuern by Blogger am 28. April 2021

In der Kommunikation zwischen Unternehmen sind Verträge, Abschlüsse und schriftlich dargelegte Dokumentationen das Tagesgeschäft. Deshalb hat jede größere Firma eine Rechtsabteilung, die sich um diese Belange kümmert. Bei international aufgestellten Unternehmen multipliziert sich der Aufwand. Sind bei den Geschäften doch in der Regel Parteien aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen beteiligt. Bei Verträgen ist nur die Version rechtskräftig, die von allen Parteien verstanden wird. Daher sind Texte nach den juristischen Vorgaben der teilnehmenden Gesetzgebungen in den verschiedenen Sprachen rechtsgültig niederzuschreiben. Dafür braucht es Muttersprachler, möglichst mit einer anerkannten juristischen Ausbildung.

Im internationalen Business kann auf juristische Fachübersetzungen nicht verzichtet werden! (Link)

Was versteht man unter einer juristischen Übersetzung?

Wer Verträge und sonstige juristische Texte immer gründlich liest, der weiß, dass das Verständnis dieser Schriften schon in der eigenen Sprache nicht trivial ist. Juristische Fachsprache muss komplexe Sachverhalte präzise wiedergeben. Sie ist gespickt mit juristischen Abkürzungen und streng genormten Fachausdrücken.

Zudem beinhaltet sie einen gewissen Anteil an symbolischer und metaphorischer Sprache. Dabei kommen überdurchschnittlich viele Passiv-Konstruktionen und Nominalisierungen zum Ausdruck. Juristische Fachübersetzungen sollten diesem sachlichen Stil entsprechen und Transparenz, Wirtschaftlichkeit und vor allem Präzision ausstrahlen.

Wofür wird eine juristische Übersetzung benötigt?

Spezialisierte Büros leisten deshalb wichtige Hilfe bei juristischer Übersetzung, damit abgeschlossene Verträge bei unterschiedlichen Rechtsformen und verschiedenen Sprachen rechtsgültig bleiben.

Juristische Übersetzungen sind bei allen Arten juristischer Texte möglich, insbesondere bei Verträgen und Gesetzen, in der beglaubigten Kommunikation zwischen Behörden und Gerichten oder bei internationalen Rechtshilfeersuchen.

Beispiele für juristische Übersetzungen

Bei internationalen Kooperationen ist es von zentraler Bedeutung, dass alle Parteien die rechtlichen Grundlagen des dazugehörigen Vertragswerks verstehen. Das wird nur dadurch erreicht, wenn allen Vertragsparteien die Inhalte in der jeweiligen Muttersprache zugänglich gemacht werden. Gut aufgestellte Übersetzungsbüros arbeiten regelmäßig mit oder für Anwaltskanzleien, die Mandanten mit internationalen Handelsbeziehungen vertreten.

Die Dienste der Spezialisten werden in zunehmendem Maße beim Kauf von Immobilien oder Grundstücken im Ausland benötigt. Wer Mitarbeiter im Zielland beschäftigt, muss Arbeitsverträge in der Fremdsprache anfertigen lassen und dabei das Lohn- und Rechnungswesen berücksichtigen. Oft sind es Gerichtsdokumente oder Gründungsunterlagen, die eine Fachübersetzung im juristischen Bereich benötigen. Letztendlich bedürfen internationale Unternehmensübersetzungen von Zolldokumenten im Bereich Import/Export.

Komplexität juristischer Übersetzungen

Mehr noch als bei herkömmlichen Texten kommt es bei juristischen Übersetzungen darauf an, den Inhalt originalgetreu wiederzugeben. Den Übersetzenden bleibt wenig bis gar kein Freiraum für Interpretationen. Darum ist ein intensiver Kontakt zwischen dem Kunden, der Übersetzungsagentur und den Projektverantwortlichen wichtig. Die Kenntnis kultureller Unterschiede und Abweichungen in der Rechtslage zwischen Ausgangs- und Zielland sind unumgänglich. Deshalb haben gute Übersetzer meist ihren Lebensmittelpunkt im Zielland.

Wenn die Notwendigkeit besteht, die Übersetzung an das Rechtssystem des Ziellandes anzupassen, bedarf es eines externen kostenpflichtigen Anwalts. Unklare und nicht deckungsgleiche Rechtsbegriffe werden mit der Rechtsabteilung separat abgeklärt und in einem Trans-Memory-System sicher verwahrt. Häufig müssen die Übersetzungen im Zielland beglaubigt bzw. als solche anerkannt werden. Dann muss zusätzlich ein staatlich beeidigter Übersetzer bestätigen, dass eine Übersetzung vorliegt.

Welche Rechtssysteme werden häufig übersetzt?

Neben englischsprachigen Texten aus dem Common-Law- Rechtssystem werden im juristischen Bereich viele französischsprachige Übersetzungen benötigt. Dabei unterscheidet sich das deutsche Rechtssystem vor allem in der Denkweise, auf der es basiert.

Im deutschen System werden vom Gesetz her Rückschlüsse auf die individuelle Sachlage gezogen. Im Common Law versucht schon der Gesetzestext, jede Besonderheit zu integrieren. Das französische Rechtssystem nutzt die Rechtslehre eher als Analysewerkzeug, wogegen sie in Deutschland eine lenkende Funktion innehat.

Kriterien, an denen man eine professionelle Übersetzung erkennt

Übersetzer ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Deshalb sollte ein Unternehmen, welches ein juristisch beschlagenes Übersetzungsbüro sucht, dessen Qualifikationen und Zertifikate von den besuchten Lehreinrichtungen nachfragen. Der bearbeitende Übersetzer sollte Muttersprachler des Ziellandes sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch die Informationen „zwischen den Zeilen“ nicht untergehen.

Dabei ist Sprache kein starres Produkt, die sich verändernden Nuancen müssen den Übersetzern immer präsent sein. Jedes Land hat seine ganz eigene Praxis der Rechtsform und -auslegung. Letztendlich spielen bei der Auswahl eines juristischen Übersetzers die Erfahrungen eine entscheidende Rolle. Diese können vor der Beauftragung gezielt und auf den individuellen Fall zugeschnitten abgefragt werden.

 



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